Aufrecht

Aufrecht

„Jeder Baum und jedes Menschenkind
gleichsam zu dem Höchsten strebt
und in Einheit mit den Sternen schwingt,
wer aufrecht durch das Leben geht.“

Wie der Baum dem Licht folgt, ohne Eile, ohne Zweifel,
so drängt es auch den Menschen zu seiner Quelle jenseits des Irdischen.
So zeigt sich in der Aufrichtung kein Stolz, sondern ein Lauschen –
nach oben wie nach innen.

Wenn wir wahrhaftig auf unserem Weg sind,
spüren wir die Kraft und Klarheit der Sterne nicht über, sondern in uns.
Dann wird das Leben selbst zum Lied der Erde –
leise, weit und verbunden. ~

Kraft der Stille

Kraft der Stille



„Still werden – Lebendigkeit spüren.“

Schweigen.
Ein Rückzug der Sinne.
Ein Raum für innere Ruhe und Einkehr.

Eine Gruppe von Menschen kommt zusammen, um Zazen zu praktizieren – sitzen, atmen, still werden.
Die Hektik des Alltags tritt zurück. Der Geist darf zur Ruhe kommen.

Sitzen in Stille ist mehr als eine Pause vom Tun.
Es ist ein Üben des Loslassens – von Gedanken, Erwartungen, Ängsten.
Ein Eintauchen in den gegenwärtigen Moment, getragen vom natürlichen Fluss des Atems.

Solche Augenblicke innerer Präsenz schenken einen Frieden, der nicht von außen kommt.
Sie öffnen den Blick für die Tiefe im Einfachen – und das Wunder im Alltäglichen.

In diesem geteilten Schweigen entsteht Verbindung:
mit uns selbst, mit anderen, mit dem, was größer ist als wir.
Ein Raum für Mitgefühl, Hingabe und stille Präsenz.

Stille öffnet ein Tor – zu innerer Freiheit und Gelassenheit. ~

Übergänge

Übergänge



„Die Leere vibriert voller Möglichkeiten – bereit, von uns entdeckt zu werden.“


Kennst du dieses Gefühl, wenn das Leben plötzlich innehält – und du dich in einem Zwischenraum wiederfindest?
Ein Moment, in dem alles, worauf du dich verlassen hast, unvermittelt wegbricht. Das Ende einer Beziehung. Der Verlust des Jobs. Die Kinder ziehen aus.
Von voller Fahrt in den Stillstand.
Was vorher selbstverständlich war, ist verschwunden – und das Neue noch nicht da. Du stehst an einem Wendepunkt, zwischen dem, was war, und dem, was vielleicht kommt. Ohne Richtung, ohne Halt.
Wie vor einer unbeschriebenen Leinwand. Und du weißt nicht, womit du beginnen sollst.

In solchen Momenten ist außen alles ruhig, doch innen tobt es. Gedanken kreisen, Gefühle schwanken.
Aber gerade hier – in dieser Leere – liegt das Potenzial zur Wandlung.
Es ist nicht das Ende. Es ist der Anfang.

Um aus dem Stillstand Neues zu gestalten, braucht es zuerst den Blick nach innen.
Ein Leben aus der eigenen Mitte zu gestalten, beginnt mit dem Mut, die Leere anzunehmen.
Und mit dem Vertrauen, dass sich das Neue zeigen wird – zur richtigen Zeit.

Doch wie gelingt es, dem Zustand des Nicht-Wissens standzuhalten?
Wie finden wir zurück zu unserem inneren Kern, zur Stimme unseres Herzens?

Indem wir beginnen, die innere Unruhe zu besänftigen.
Wenn wir unserem rastlosen Geist erlauben, still zu werden, verlieren Angst und Überforderung ihre Macht.
Mit wachsender Selbstwahrnehmung finden wir den Mut, uns dem Ungewissen zu öffnen – und dem inneren Wandel hinzugeben.
So wächst neues Vertrauen – in uns selbst und in unsere Fähigkeit, das Leben aktiv zu gestalten.

Wenn wir in Kontakt kommen mit unseren inneren Ressourcen, Sehnsüchte und Visionen, beginnen wir, die Zukunft zu formen, die wirklich zu uns passt.
Das Beste liegt nicht hinter uns.
Es beginnt dort, wo wir uns dem Leben neu öffnen. ~

Kunst des Zuhörens

Kunst des Zuhörens



„Echtes Zuhören öffnet den Raum für wahre Begegnung.“

Wirkliches Zuhören geht weit über das Verstehen von Worten hinaus. Es schafft Verbindung, ist geprägt von Präsenz – und öffnet einen Raum für tiefes Verstehen. Es braucht ein offenes Denken, ein mitfühlendes Herz und den Mut, sich berühren zu lassen.

Zuhören kann Türen öffnen: zu Kreativität, zu tieferem Verständnis – und manchmal zu Momenten der Selbsterkenntnis. Es geht nicht nur darum, eine Geschichte zu hören, sondern sie mit anderen Augen zu sehen. Und darin vielleicht ein Echo der eigenen Erfahrungen zu entdecken.

Wie fühlt es sich an, wenn dir jemand aufmerksam zuhört?
Wenn nicht nur deine Worte gehört, sondern auch dein Inneres wahrgenommen wird?
Wenn jemand zwischen den Zeilen liest – das Ungesagte spürt, das, was sich hinter Scham, Schuld oder Angst verbirgt?

In solch einem aufmerksamen Raum entsteht Vertrauen. Ein Raum, in dem du dich zeigen darfst – mit all dem, was oft ungesagt bleibt.

Es ist diese Offenheit, die Nähe schafft und uns miteinander verbindet.

Was wird möglich, wenn du dich wirklich gesehen, gehört und verstanden fühlst? ~

Gelassenheit

Gelassenheit



„Gelassenheit wurzelt im Lassen.“

Im sanften Loslassen dessen, was wir nicht halten können.
Im liebevollen Seinlassen von Gedanken, die uns nicht gut tun.
Im Stehenlassen von Situationen, ohne sie sofort verändern zu müssen.
Gelassenheit heißt, nicht gegen den Fluss des Lebens anzukämpfen –
sondern sich vertrauensvoll von seiner Strömung tragen zu lassen. ~